Freiheit - Henk Visch - 2013
Abstrahiert, wie eine Kinderzeichnung, jedoch gewaltig vergrößert und dreidimensional, steht ein Tier auf einem Hügel in herrlicher Aussichtslage.Vier Beine, ein gerader Rücken, ein Schweif, der blaue Kopf schaut in den Himmel. Aus der Ferne im Umriss zweifellos ein Tier, verschwindet die Eindeutigkeit,wenn man bei der Skulptur auf dem Hügel steht. In der Rohrkonstruktion ist die abstrahierte Tiergestalt kaum mehr zu erkennen.
Ähnlich verhält es sich mit der Freiheit, einem Begriff, der zunächst klar umrissen scheint, hinterfragt aber fast zwangsläufig bis zur Unkenntlichkeit, bis zum Verschwinden relativiert wird.
Die Station auf dem Besinnungsweg meint einen allgemeinen Begriff von Freiheit, der zwar die politische Dimension einschließt, gleichzeitig aber weit darüber hinausgeht.
Henk Visch bietet eine künstlerische, intuitive Lösung an, die sich der Eindeutigkeit entzieht, gleichwohl aber mit ihrem poetischen Akzent in Verbindung mit der landschaftlichen Schönheit und Weitläufigkeit des Ortes ein Bild erzeugt, das das Bedeutungsspektrum dieses zentralen Begriffs unseres Selbstverständnisses reflektiert, ohne ihn zu demontieren.
Henk Visch
1950 in Eindhoven, Niederlande geboren
1968 – 72 Studium an der Königlichen Akademie für Kunst und Design in s’Herzogenbosch (NL)
1980 beginnt auszustellen
1983 + 1998 Triennale Kleinplastik Fellbach
1984 – 87 Dozent Akademie für Bildende Künste Amsterdam (NL)
1987 – 91 Dozent Jan van Eijk Akademie Maastricht (NL)
1988 Biennale in Venedig
1992 documenta 9
1995 – 01 Professor an der Kunstakademie in Stuttgart
2005 – 17 Professor an der Kunstakademie Münster
2013 Freiheit Besinnungsweg Fellbach
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