Stuttgarter Zeitung vom 06.05.2019 - Fellbach & Rems-Murr-Kreis Seite III
Ein Geschenk für Bienen und für Menschen
Aktion Felix Keller und Jörg Schiller pflanzen zwei Traubenkirschen vor der Oeffinger Kreuzkapelle. Eva Herschmann
Der Dauerregen konnte die engagierten Baumpflanzer nicht von ihrem Tun abhalten. Am Samstagvormittag haben Felix Keller und sein Sohn Christoph Keller von der gleichnamigen Baumschule zusammen mit dem Garten- und Landschaftsbauer Jörg Schiller und dessen Sprössling Lukas im strömenden Regen zwei stattliche Traubenkirschen vor der alten Oeffinger Kreuzkapelle gepflanzt. Auch Margot Gauß, die Vorsitzende des katholischen Kirchengemeinderats, hatte sich einen Schirm geschnappt und war trotz schlechtem Wetter zur Geschwister-Scholl-Straße gekommen, um bei der ehrenamtlichen Pflanzaktion dabei zu sein.
Die beiden Bäume sind als Ersatz für die zwei Birken gedacht, die jahrzehntelang rechts und links vom Eingang der Oeffinger Kreuzkapelle gewachsen waren. „Nachdem die Birken im vergangenen Jahr gefällt werden mussten, war uns wichtig, dass an dieser Stelle wieder Bäume hinkommen, denn es gehören dort einfach welche hin“, sagte Jörg Schiller.
Doch die Besitzverhältnisse sind nicht ganz einfach. Die historische Kreuzkapelle aus dem 16. Jahrhundert steht auf Kirchengrund, aber der Grünstreifen rechts und links gehört der Stadt Fellbach. „Wir haben die Pflanzaktion deshalb auch im Vorfeld mit der Verwaltung abgesprochen, aber unsere Spende geht an die Öffentlichkeit“, sagte Jörg Schiller, der die Pflanzarbeiten kostenlos erledigt hat, während die zwei rund 15 Jahre alten Traubenkirschen, die nun den Platz vor dem kleinen Kirchlein verschönern, von der Baumschule Keller gestiftet wurden.
Die schlanken Gewächse haben ihren Namen von den in Trauben angeordneten intensiv riechenden Blüten und Früchten. Traubenkirschen blühen aber nicht nur üppig, sondern auch recht früh im Jahr. Laut den beteiligten Fachleuten sind sie damit beste Bienennährgehölze. Bis zu 15 Meter hoch werden die Bäumchen noch wachsen und hoffentlich viele Jahre nicht nur die Bienen erfreuen, sondern auch Spaziergänger und Besucher der Kreuzkapelle.