Das Waiblinger Kreuz
Feldkreuze gehören in ehemals katholisch geprägten Gegenden zum Ortschaftsbild. So auch im ab 1369 zu Reichsritterschaft Neuhausen und ab1608 zum Domkapitel Augsburg, kurzfristig sogar zum Königreich Bayern, gehörenden Oeffingen. Mit Stuttgart-Hofen und Neuhausen auf den Fildern bildete es die einzigen katholischen Enklaven im Großraum Stuttgart.
Das "Waiblinger Kreuz" steht an der höchsten Stelle des früheren "Waiblinger Wegs" (heute: Geschwister-Scholl-Straße). Man kann davon ausgehen, dass dieser Platz bewusst gewählt wurde. Zum einen hat man von hier einen wunderbaren Rundumblick, zum anderen liegt es als Grenzkreuz unmittelbar an der Markungsgrenze zum württembergischen und damit früher evangelischen Waiblingen. Es markiert auch etwa die Stelle, an der bis zur Flurbereinigung Ende des 19. Jahrhunderts der „Alte Postweg“, von Ludwigsburg her kommend, zur „Hohle“, dem sich anschließenden Hohlweg, nach Waiblingen hinunter führte. Mit der heutigen „Kreuzstraße“ wird an diese seit der Römerzeit wichtige Verkehrsverbindung erinnert.
Noch heute ist das Waiblinger Kreuz der Wendepunkt der Öschprozession der katholischen Kirchengemeinde am Himmelfahrtstag. In den letzten Jahren hat sich eine junge ökumenische Tradition entwickelt: Die Prozession trifft sich an der Station „Zeit“ des Besinnungsweges mit dem „Gottesdienst im Grünen“ der evangelischen Kirchengemeinde.