Frieden - Dani Karavan - 2017
Ausgehend von einem alten Weidenbaum verläuft ein von Metallbändern eingefasster Streifen diagonal über die Fläche. Er wird von einer Stahlbrücke unterbrochen. In den Streifen, diesseits und jenseits der Brücke, sind unterschiedliche Nutzpflanzen eingesät. Flankiert wird das Band von einem Kugelabschnitt und einer Sonnenuhr. Vom Weg aus betrachtet ganz links ist ein Gleisstück in Nord-Süd-Richtung verlegt.
Die unterschiedlichen Vegetationen beiderseits der Brücke stehen für kulturelle, nationale oder ethnische Gruppen, die Brücke für Aussöhnung und Frieden ohne den Verzicht auf die eigene Identität. Dieses Ideal findet Ausdruck in dem von Karavan gewählten, die Arbeit kommentierenden Zitat aus Jesaia 11/6: Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten.“
Die Bewusstmachung zivilisatorischer Fehlentwicklungen, die Vergegenwärtigung bestehenden Unrechts, das Gedenken an die Shoa als beispielloses Menschheitsverbrechen sind Karavan ein Anliegen. Hierfür stehen etwa die Schienen in der Fellbacher Arbeit. Die Geschichte als Teil unserer Lebenswirklichkeit muss erinnert werden, damit zu treffende Entscheidungen zum Wohle aller daran gemessen und ausgerichtet werden. "Bridge of peace" (Brücke des Friedens) hat Dani Karavan sein Werk auf dem Besinnungsweg betitelt.
Dani Karavan stirbt am 29.05 2021 in seiner Heimatstadt Tel Aviv. Wir fühlen mit seiner Familie. Wir sind traurig. Mehr
Dani Karavan
1930 in Tel Aviv, Israel, geboren
1949 Ausbildung an der Bezalel Kunstschule in Jerusalem
1956 – 1957 Studiert Fresko Technik an der Akademie in Florenz
Studiert Zeichnungen an der Kunstakademie inParis
1975 Biennale Venedig
1977 documenta 6
2005 - 2012 Mahnmal zur Vernichtung der Sinti und Roma in Berlin1987 documenta 8
1975 - 2018 weltweit zahlreiche Kunstwerke im öffentlichen Raum
2017 Brücke des Friedens, Besinnungsweg Fellbach
29.05.2021 Dani Karavan stirbt in seiner Heimatstadt Tel Aviv
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Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas