Dani Karavan ist tot          

Dani Karavan ist gestorben. Die Nachricht hat uns am 30.05.2021 erreicht. Dani Karavan ist am Vortag in seiner Heimat Tel Aviv gestorben. Wir sind traurig, weil wir ihn als einen liebevollen, aber auch sehr klaren Menschen erlebt haben, der unseren Besinnungsweg mit dem Besinnungsort Frieden und seiner "Bridge od Peace " enorm bereichert hat. Wir trauern um Dani Karavan, den Kulturstaatsministerin Grütters und Bundestagspräsident Schäuble als einen der bedeutesten Künstler unserer Zeit bezeichnet haben. Aber wir sind auch stolz, dass eines seiner letzten Werke auf unserem Besinnungweg in Fellbach-Oeffingen entstanden ist. Danke Dani Karavan.

 

Nachruf des Vorstands                    

Der Verein trauert um Dani Karavan      Karavan Dani

Mit großem Bedauern haben wir vom Tod des Besinnungswegs-Künstlers Dani Karavan am 29. Mai diesen Jahres erfahren. Karavan war einer der wichtigsten israelischen Künstler der Gegenwart. Seine Todesnachricht ging durch die Weltpresse. Wir sind sehr stolz und dankbar, dass wir ihn 2016 durch Vermittlung von Prof. Dr. Brockhaus als Künstler für den Besinnungsweg gewinnen konnten.

Der Titel des von Karavan gestalteten Besinnungsortes lautet Frieden.

Spätestens mit der Flüchtlingsproblematik, der hybriden Kriegsführung und dem internationalen Terror sind die ehemals entfernten Krisenherde der Welt ganz unmittelbar vor unser aller Haustür angekommen. Derartige Krisen entstehen nicht im luftleeren Raum. Unsere politische Weltkarte ist Resultat von Verteilungskämpfen mit all den Verwerfungen, Fehlentwicklungen und  Grausamkeiten, von denen täglich in den Medien berichtet wird. Karavan ruft zu gegenseitigem Verstehen und Toleranz gegenüber anderen Lebenskonzepten auf.

Es gehört zur Idee des Besinnungsweges, dass Künstler und Verein jeweils ein Zitat zur Station vorschlagen, das in einer Stahlplatte am Kunstwerk verewigt wird. Karavan wählte den Spruch aus Jesaia 11/6: Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen.  Er schrieb, dass er nie eine spezifische Religion in seinen Arbeiten präferiert hat. Vielmehr versteht er sich ausdrücklich als Humanist, als solcher will er auch die entsprechende Textstelle aus Jesaia 11/6 verstanden wissen. Eine Projektion auf ein friedliches Zusammenleben verschiedener Lebenskonzepte ohne Aufgabe der eigenen Identität.

Friedrich Wilhelm Kiel, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Fellbach und Schirmherr des Vereins, hatte vorgeschlagen, Karavans Zitat einen programmatischen Satz aus Hans Küngs Weltethosprojekt zur Seite zu stellen. Er lautet: Kein Frieden unter den Nationen ohne Frieden unter den Religionen. Daraus spricht die Überzeugung, dass es für ein friedliches Zusammenleben der Religionen unabdingbar ist, dass sich Menschen über die konfessionellen Grenzen hinweg auf einen Grundkonsens über ethische Normen und Maßstäbe verständigen, die man einander bedingungslos zubilligt. Nur auf dieser Basis ist eine friedliche Koexistenz unter Wahrung der eigenen kulturellen Identität möglich, nur so wird vielleicht irgendwann der Wolf beim Lamm liegen können. Es spricht für die Bedeutung des Besinnungsweges wie für die des Künstlers, dass sich Hans Küng, einer der bedeutendsten Theologen unserer Zeit, persönlich bei Herrn Kiel und dem Verein  für das Engagement und die Wahl dieses Zitats bedankt hatte.

Bereichernde persönliche Begegnungen und Gespräche der Vorstandsmitglieder mit dem Künstler Dani Karavan, sei es im Hause Rothwein, bei Kiels oder auf dem Besinnungsweg im Entstehen des Kunstwerks, sind uns bleibende Erinnerungen.  

 

Dies haben wir am 06.06.2021 auf Dani Karavans "Brücke des Friedens" entdeckt. Es hat uns sehr berührt.

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Stuttgarter Zeitung – Fellbach & Rems-Murr-Kreis – vom 31.05.2021 - Seite II

Dani Karavan mit 90 Jahren gestorben

(anc). Der israelische Künstler und Bildhauer Dani Karavan ist im Alter von 90 Jahren in Tel Aviv gestorben. Karavan dürfte vielen Fellbachern ein Begriff sein, hat er doch eines der Kunstwerke des Fellbacher Besinnungswegs gestaltet. Seine Arbeit „Brücke des Friedens“ stammt aus dem Jahr 2017 und ist eine mehrteilige Installation. Sie besteht aus einer bewachsenen Kuppel, welche die Erde symbolisiert, einer großen Sonnenuhr, einer Stahlbrücke und einem in Nord-Süd-Richtung verlegten Gleisstück. Dani Karavan hatte beispielsweise auch das Mahnmal zur Vernichtung der Sinti und Roma Europas in Berlin gestaltet.

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Stuttgarter Zeitung – Fellbach & Rems-Murr-Kreis – vom 01.06.2021 - Seite II 

Dani Karavans großer Wurf in Oeffingen

Der Tod des israelischen Künstlers lenkt einmal mehr die Aufmerksamkeit auf sein mehrteiliges, tonnenschweres Werk aus Cortenstahl auf dem Besinnungsweg Fellbach. Im Sommer 2016 inspizierte der damals 85-Jährige selbst das Areal. Von Dirk Herrmann

Es gibt auf Fellbachs öffentlichen Flächen etliche Kunstwerke von Rang, erschaffen von Bildhauern mit überregionaler, ja internationaler Bedeutung. In den Sinn kommt einem da etwa der imposante „Koloss von Fellbach“, der riesige „Schreitende“ von Andreas Helmling vor der Schwabenlandhalle oder Claus Burys Landungsbrücke als 24 Meter langer und sechs Meter über der Wasseroberfläche schwebender Stahlsteg am Oeffinger Neckarufer.

Nur rund zwei Kilometer weiter östlich befindet sich mit dem gut vier Kilometer langen Besinnungsweg ein Skulpturenpfad ebenfalls mit Exponaten von renommierten Künstlern – etwa Micha Ullman, Timm Ulrichs oder Inge Mahn.

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2017 hat der Förderverein Besinnungsweg mit dem „Frieden“ des israelischen Künstlers Dani Karavan noch ein Highlight draufgesetzt; die Großskulptur mit einem Gesamtgewicht von 25 Tonnen aus Cortenstahl war die neunte der insgesamt zwölf geplanten Stationen des Rundwegs. An den „Coup“, diese allerdings durchaus kostspielige Arbeit des weltberühmten Bildhauers an Land gezogen zu haben, erinnern sich Fellbacher Kunstinteressenten jetzt besonders, da Dani Karavan vor wenigen Tagen im Alter von 90 Jahren verstorben ist – eine Meldung hierzu stand in unserer Montagausgabe.

Zu feierlichen Einweihung des im Englischen als „Bridge of Piece“, also Brücke des Friedens, bezeichneten Werks pilgerten Mitte Juli 2017 mehrere Hundert Interessenten zum Gewann Lerchen. Der Mann aus Tel Aviv – dort wurde er am 7. Dezember 1930 geboren – wollte eigentlich auch selbst nach Fellbach kommen, musste jedoch aus gesundheitlichen Gründen absagen. Vertreten wurde er durch seine Tochter Noa Karavan Cohen.

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Ein knappes Jahr davor, Anfang August 2016, war Dani Karavan aber tatsächlich auf dem Gelände beim Finkenbach in Oeffingen. Der 85-Jährige inspizierte dabei die Örtlichkeiten für sein Werk. „Ein Star-Bildhauer adelt den Besinnungsweg“, hieß seinerzeit die Überschrift des Artikels in unserer Zeitung zu diesem Ereignis. Denn nicht erst mit dem 2012 eingeweihten Berliner Mahnmal für die von den Nationalsozialisten ermordeten Sinti und Roma war Karavan ein Name mit international gewaltiger Strahlkraft. Seine oft begehbaren Werke stehen in Tel Aviv, Paris, Düsseldorf, Nürnberg, Berlin – und eben in Oeffingen. Karavan „gilt als jemand, der völlig kompromisslos ist“, erklärte seinerzeit Fellbachs Alt-Oberbürgermeister Friedrich-Wilhelm Kiel, der als Schirmherr des Besinnungswegs vor fünf Jahren ebenfalls dabei war. Nachdem die tonnenschweren Teile im Spätwinter 2017 bei der Firma Metallbau Jerger im Waiblinger Industriegebiet Ameisenbühl zusammengeschweißt worden waren, folgte im Frühjahr der Schwertransport gen Oeffingen samt Aufbau mit einem Sattelzugfahrer, einem Kranführer und zwei Schlossern.

Beim Fest am 15. Juli 2017 sprach der Rems-Murr-Landrat Richard Sigel von einem „Meisterstück“, einem „großen Wurf“ und einer „ganz neuen Dimension, sowohl in der Größe als in der künstlerischen Qualität“. Karavans Tochter las eine Grußbotschaft ihres Vaters vor: „Dieses Projekt war von Anfang an einzigartig“, erklärte der Künstler darin und äußerte „Bewunderung für die Entschlossenheit und Großzügigkeit“ des Fördervereins.

Am 29. Mai ist Dani Karavan in seiner Heimatstadt Tel Aviv verstorben.

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Fellbacher Stadtanzeiger vom 04.06-.2021 Seite 5

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 Fellbacher Wochenblat vom 02.05.2021, Seite 2

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Und noch einmal unser unbekannte Verehrerinnen oder Verehrer

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Zum Besinnungsort "Frieden"

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